Im Spiel gegen den kleinen Essener Nachbarn enttäuschten die Rot-Weissen defensiv einmal mehr auf ganzer Linie und kassierten wie schon in der Vorwoche vier Treffer. „Wenn die Defensive sich solche Gegentore fängt, wird es schwer, zu gewinnen“, musste RWE-Trainer Marc Fascher feststellen. Da halfen auch die zwischenzeitlichen Treffer zum 1:1 und 2:2 von Cebio Soukou und Marwin Studtrucker nichts.
Bei den Treffern mischten sich diesmal individuelle Fehler mit komplett konfuser Abwehrarbeit. Vor dem 0:1 ließ sich Max Dombrowka vom bärenstarken Eric Yahkem abkochen, vor dem 2:4 war es Richard Weber, der im direkten Duell mit dem pfeilschnellen Außenspieler den Kürzeren zog. Dem zweiten und dritten Gegentor gingen Standardsituationen voraus, bei denen die Abwehr im Kollektiv schlecht aussah. „Das ist ein Tiefschlag, den ich erst einmal sacken lassen muss. Ich muss mir jetzt etwas einfallen lassen“, war sich Fascher bewusst, der nun erst einmal 48 Stunden Bedenkzeit braucht, bis er Maßnahmen treffen wird.
Sein Gegenüber Michael Lorenz brauchte derweil nur ein paar Sekunden, bevor er sein Statement abgeben konnte. Er atmete tief durch, nahm einen Schluck Bier und erklärte dann: „Dass wir schon so gefestigt sind, um auch die Gegentore zu verkraften, ist unfassbar. Bei einem Team, in dem der Zusammenhalt nicht so groß ist, wäre alles zusammengebrochen.“ Lorenz schloss mit der Feststellung: „Ich bin stolz, Trainer des FC Kray zu sein.“
Neben Yakhem trafen noch Kevin Kehrmann, Jörn Zimmermann und Philipp Gödde für die Krayer, die nicht nur im VIP-Bereich des Stadion Essen die Feierlichkeiten einleiteten, sondern weiter nach Düsseldorf fuhren, um dort die Nacht zum Tag zu machen. "Unser Präsident hatte da eine Idee, da werde ich ihn drauf festnageln", kündigte Lorenz an.
Kray ist vorerst die Nummer eins in der Stadt Essen! Das darf beim Underdog ausgiebig gefeiert werden.